Bildungsbereiche
Verein Kinderkrippe Storchennest
Eine anregungsreiche Bildungsumwelt bieten wir den Kindern durch ein tägliches Gruppenangebot im Thema des aktuellen Bildungsprojektes. Mit großem Eifer setzen sich die Kinder jeweils mit den altersgerechten Themen wie Winter, Bauernhof, Zirkus, Garten usw. auseinander. Jedes Kind hat jeden Tag die Wahl, ob es beim Gruppenangebot teilnehmen will und kleinere Kinder dürfen sich auch während der laufenden Spiele jederzeit aus- und auch wieder einklinken. Indem die Gruppenangebote bewegt umgesetzt werden, es gilt die 2/3 Bewegungsformel, haben wir zudem die Gewähr, dass die Bedürfnisse der Kinder nach Bewegung auch bei den geplanten Angeboten berücksichtigt werden. Langes Stillsitzen, Zuhören und Konsumieren im Kreis ist bei uns verpönt.
Durch das gemeinsame Spiel in ihren Stammgruppen, einfühlsam angeleitet von einer Erzieherin, erhalten unsere Kinder die Möglichkeit, auch ihre sozialen Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz, Einfühlungsvermögen, Verantwortungs- und Kommunikationsfähigkeit etc. weiterzuentwickeln.
Jedes Gruppenangebot wird den Bedürfnissen der jeweiligen Kindergruppe angepasst und bewegt sich innerhalb des laufenden Bildungskonzeptes. Spiel und Spaß stehen im Vordergrund, die Kinder können dabei ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten individuell verfeinern und immer selber tätig sein.
Uns ist es wichtig, dass wir den Kindern jeden Tag vielseitige, den Interessen angepasste Lerngelegenheiten anbieten, sei das für das einzelne Kind oder innerhalb eines Gruppenangebotes.
Dokumentation der Bildungs- und Lernprozesse
Bildungs- und Lerngeschichten sind ein wichtiger Bestandteil in unserem Alltag geworden.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht mindestens ein Kind seinen Lernordner nimmt und hineinschaut. Beobachtet zu werden gefällt den Kindern, da sie gerne im Mittelpunkt stehen. Wenn wir einem Kind das Beobachtete erzählen, erleben wir oft, dass auch andere Kinder sich dazusetzen und interessiert zuhören. Für uns ist es eine weitere lehrreiche Erfahrung, weil konsequent das Ressourcenorientierte betrachtet wird. Es hilft uns, wahrzunehmen, zu erkennen und selbst zu erforschen, wofür sich ein Kind interessiert. Wir sehen, welchen Fragen das Kind nachgeht, was es ausprobiert und erreichen will sowie welche Fähigkeiten und Kompetenzen es einbringt. Darauf aufbauend können wir die Lernprozesse des Kindes unterstützen und fördern.
Im Alltag stellen wir leider fest, dass eher das negative Verhalten der Kinder kritisiert wird und das Loben manchmal zu kurz kommt. Dabei sollten wir den Fokus hauptsächlich auf die Stärken des Kindes legen und nicht auf seine Schwächen. Umso wichtiger finden wir daher die Lerngeschichte, weil dort nur auf das geachtet wird, was das Kind lernt und welche Potenziale es hat. Dies wiederum kommt dem Kind zugute und bestärkt es in seinem Tun.
Ziel ist es, die Lerngeschichten des Kindes gemeinsam mit den Eltern, dem Kind und seinen Bezugspersonen immer wieder zu betrachten und auf diese Weise reflektieren zu können. Gerade durch das wiederholte Betrachten und Nachdenken werden Lernprozesse bei allen Beteiligten in Gang gesetzt. Bei den Kindern kann sich so das Gefühl entwickeln, jemand zu sein, der gut lernen kann und viele Stärken hat.
Nachdem ein Kind über einen bestimmten Zeitraum von uns beobachtet und die analysierten Beobachtungen im kollegialen Austausch besprochen wurden, schreiben wir für dieses Kind eine Lerngeschichte. Diese Lerngeschichten werden direkt für das Kind geschrieben. Sie verfolgen das Ziel, mit dem Kind in einen wertschätzenden Dialog über seine Lernprozesse zu treten.
Portfolios
Als eine wichtige Brücke zum Kind wie auch zu den Eltern wird bei uns die Dokumentation der kindlichen Bildungsprozesse in Form von gemeinsam gestalteten Portfolios angesehen. Damit wird auch das Bewusstsein der Kinder für die eigenen Lernfortschritte gestärkt. Deshalb besitzt jedes Kind bei uns ein Portfolio. Das Portfolio besteht aus einer Sammlung der Arbeiten und Lerngeschichten des Kindes, die seine Fortschritte, seine Kompetenzen und Fähigkeiten anschaulich dokumentiert. Die Kinder beteiligen sich an der Entscheidung, was und wie dokumentiert werden soll, d.h. welche Lerngeschichte, welche Kunstwerke, welche Fotos, etc. sie in ihr Portfolio einordnen möchten. Das Portfolio ist ein gemeinsames Arbeitsinstrument der Erzieherinnen und der Kinder.
Bildungskonzept elmar
Unser Bildungskonzept
Im Storchennest arbeiten wir mit dem dualen Bildungskonzept elmar.
Dieses breit gefächerte Konzept unterstützt die Kinder einerseits während den Gruppenangeboten, die wir täglich zum aktuellen Bildungsprojekt anbieten. Andererseits begleiten wir jedes Kind individuell in seiner Entwicklung, machen ihm herausfordernde Angebote und unterstützen seine Lernprozesse.
elmar steht für elementar und bezeichnet ein Bildungskonzept, welches für den Elementarbereich (Kinder bis ca. 6 Jahre) konzipiert wurde und elementare Bildungsbereiche anregt und unterstützt.
elmar wurde von erfahrenen Krippenleiterinnen für unsere Schweizer Kindertagesstätten entwickelt.
Grundsätze von Emmi Pikler
Seit einzelne von uns die Ausbildung zur Fachfrau/Säuglinge abgeschlossen haben, bauen wir im Storchennest einige Grundsätze der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler in den Krippenalltag ein. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Grundsätzen wurde uns bewusst, wie wichtig respektvolle Kommunikation, aufmerksame Pflege, freies Spiel und autonome Bewegungsentwicklung für die Kinder sind.
Gemeinsam im Team besuchten wir dazu auch eine Weiterbildung in Luzern. Dabei vertieften wir uns eingehend in die von ihr erforschten Bewegungsentwicklung, um die Kinder in diesem Sinn begleiten zu können.
Wir setzten uns zum Ziel, für die Kinder eine vielfältige und altersgerechte Umgebung zu schaffen, die dem Entdeckungsdrang und der Bewegungsfreude entspricht. Deswegen gestalteten wir pro Gruppe eines der Gruppenzimmer in einen "SpielRaum" um.